Mixed-Turniere erfreuen sich seit Volleyballgedenken größter Beliebtheit. Im Vordergrund steht hier zumeist der Spaß am Spiel. Oft setzen sich die Teams aus Spielern
unterschiedlicher Spielstärken zusammen, bei Männern und Frauen aus dem Hobbybereich beginnend bis Open End. Genau diese Mischung und Unbeschwertheit, mit der diese Turniere
gespielt werden, macht ihren besonderen Reiz und damit deren Beliebtheit aus. Müssen sich nun aber Jugendspieler zwangsläufig bei Erwachsenen Mixed-Teams anmelden oder kann
dieses einfache Prinzip in der Jugend, in der viele ganz eigene Dinge zu beachten sind, auch funktionieren?
Der Wichtelcup Jugend-Mix des VC Bitterfeld-Wolfen wollte genau dieser Frage nachgehen. Einfach war das jedoch nicht. Es ließ sich dazu nicht auf einen vorhandenen
Erfahrungsschatz zurückgreifen und so fing man also auf dem sprichwörtlichen leeren weißen Blatt Papier an. Rein organisatorisch konnte man noch auf den für eine Woche zuvor
geplanten und ausgetragenen Wichtelcup für Mixedteams zurückgreifen. Aber wie bringt man Jungs und Mädels von 12 bis 18 Jahren, vereinslos, in der Schul-AG spielend oder in
Vereinen organisiert, bei den Eltern im Freizeitteam spielend bis zu Spielern, welche in der Landesauswahl bereits bundesweite Einsätze haben oder in der Landesoberliga,
Sachsen-Anhalts Oberhaus, spielen, zu einem fairen Turnier zusammen?
Auf welcher Netzhöhe sollte man spielen? Schließlich wachsen die Kinder noch und befinden sich körperlich wie athletisch auf unterschiedlichem Entwicklungsstand? Sollte man
einige Dinge wie den Block oder Angriff reglementieren und wie weit sollte man dies treiben? Würde es funktionieren, dass Kinder und Jugendliche, die sich zumeist nicht
kennen, gemeinsam organisieren und ohne Anleitung von Trainern Volleyball spielen? Würde es Konflikte geben und wie würden diese gelöst werden? Fragen über Fragen. Würde all
das am Ende noch Spaß machen und die Kinder und Jugendlichen am Ende des Tages mit einem guten Gefühl nach Hause gehen und könnte man dann sagen, etwas Gutes getan zu haben?
Um es vorwegzunehmen – Ja, absolut!
Die Spannung auf den Wichtelcup wuchs schon einige Tage zuvor. Denn beim Wichtelcup wird gewichtelt. Nicht am Tisch mit Würfeln sondern auf dem Feld beim Volleyball spielen.
Hier geht es am Ende nicht um Urkunden, auch nicht um Medaillen oder Pokale, sondern einzig um den Spaß am Volleyball und darum, wer sich am Ende des Tages als erster eines
der von jedem Teilnehmer mitgebrachten Geschenke vom Wichteltisch nehmen darf. Es gab also letztlich für jeden etwas zu gewinnen.
Doch davor standen erstmal fünf Spiele für jedes der sechs zu bildenden Teams. Da es in der Jugend keine Mixed-Teams gibt, wurden diese also als erstes zusammengelost. Damit
dies auch einigermaßen fair wird, wurde in einem ausgeklügelten Losverfahren mit unterschiedlichen Losgruppen so gelost, dass die Teams am Ende möglichst gleichstark sind. Das
funktionierte, mit einer ungeplanten Ausnahme, ziemlich gut, wie die doch recht ausgeglichenen Spiele und knappen Ergebnisse zeigten. Da Team 1 bis Team 6 nicht gerade
berauschend klingt und zudem einem Wichtelcup unwürdig wäre, konnten sich die Teams nun noch einen interessanten weihnachtlichen Teamnamen ausdenken oder vorgegebene Teamnamen
aus einem Losumschlag ziehen. So bereitetensich also Team Rudolfs Bande, Jingle Balls, Santas Crew, Christkinder, Christmas Angels und die Superwichtel auf das Turnier vor.
Nach einer kurzen Erläuterung des Turniermodus Jeder gegen Jeden mit 2 Gewinnsätzen zu je 15 Minuten durch Turnierleiter Uwe rief die Handsirene zu den ersten Spielen auf die
Felder. Doch zunächst konnte man in der Halle nicht mehr als den Ball auf dem Boden aufschlagen hören. Keine Spur von der Laustärke und dem Trubel, den man von Jugendspielen
gewohnt ist. Doch das sollte sich ändern. Noch zögerlich hörte man von hier und dort einen Ruf oder Jubel. Je länger aber gespielt wurde, desto besser lernte man sich kennen
und je sicherer man als Team wurde, umso lauter wurde es in der Halle. Genau das trat ein, worauf die Organisatoren des Turniers gehofft hatten. Die erfahreneren Spieler
nahmen die unerfahreneren mit, organisierten die Teams, halfen nicht nur mit Tat, sondern vor allem mit Rat und so entwickelte sich eine Atmosphäre des Miteinanders, das
letztlich allen Spaß machte. Für die Kinder und Jugendlichen war dieses Turnier eine gute Möglichkeit, sich mit anderen, bis dato noch unbekannten Gleichgesinnten zu treffen,
sich kennenzulernen, auszutauschen und so noch mehr als die reinen Geschenke aus diesem Turnier mitzunehmen.
Aber, auch wenn die mitgebrachten Wichtelgeschenke noch hinter einem Hallentor verschlossen blieben, vergessen waren sie nicht. Und so kam es zu der Wichtelcup-Siegerehrung,
die das Prinzip der Siegerehrung auf den Kopf stellte. Denn entgegen dem üblichen Vorgehen bei einer Siegerehrung, bei der der Sieger zuletzt benannt wird, wurde er hier
zuerst benannt. Musste auch, denn darum ging es ja – in der Reihenfolge der Teamplatzierung durften sich die Spieler nun ein Wichtelgeschenk vom Wichteltisch nehmen, in das
sie die meiste Hoffnung auf einen coolen Inhalt steckten. Das sorgte für zusätzliche Spannung. Die Geschenke wurden noch in der Halle aufgerissen und so kamen einige
interessante bis lustige Dinge zum Vorschein.
Spaß hatten die Jungen und Mädels jedenfalls und auf die Frage, ob sie denn im nächsten Jahr wieder kommen würden antworteten auch alle prompt mit einem einstimmigen ja. Jetzt
wissen wir, dass es funktioniert, ja dass es sogar gut funktioniert. Viele Erfahrungen konnten gesammelt werden, die dann in das nächste Turnier, in dem es dann wohl zum
Beispiel keine Blockklausel oder andere Überraschungen mehr geben wird, einfließen.
Darauf freuen sich die Organisatoren Maya und Danny schon jetzt und haben bereits neue „Flausen“ im Kopf. Einen ganz großen Dank an dieser Stelle auch nochmal der sehr
engagierten Ivonne für ihre wertvolle Hilfe beim Mitorganisieren und Anpacken sowie all den Eltern, die den Imbiss mit Leben gefüllt und Salat, Kuchen und Zeit hinterm Tresen
beigesteuert haben. Danke an Uwe, der mit einer tollen Turnierleitung für den reibungslosen Ablauf gesorgt hat, an Annis Mama, die einige Fotos übernommen hat, an Mario, der
mit Rat, Tat und Technik dem Imbiss eine wichtige Stütze war, Familie Nordhausen für den „Souvenirladen“ und Bedienung der Spiel An- und Abpfiffsirene, an Lilly unsere
Tombolafee und nicht zuletzt an unseren liebenswürdigen „Grinch“, der für einen perfekten Spielort gesorgt hat.
Vielen Dank allen, die dieses Turnier zu einem Erfolgt gemacht haben. Nicht zu vergessen, der Erlös geht Eins zu Eins in die Jugend des Vereins. Euch ein schönes
Weihnachtsfest, einen fleißigen Weihnachtsmann und nächstes Jahr sehen wir uns wieder denn wie gesagt: Das gab’s noch nie, das machen wir nochmal!