Für die BiWo’s ist das letzte Spiel in der Volleyball-Bundesliga Saison 2021/22 gespielt. Bilanz nach 24 Spielen – 12 Spiele gewonnen und ein hervorragender vierter Tabellenplatz, einer der besten Platzierungen in der BiWo-Bundesligageschichte überhaupt. Das erste Bundesligajahr 2012/13 beendete man ebenfalls als Vierter, in den beiden Saisons 2014/15 und 2015/16 knapperte man mit dem Vizemeistertitel gar schon am Titelgewinn.
Knapp war auch das letzte Spiel der Jungen Wilden, welches mit einem Auftritt des Ehrenmitgliedes der BiWo’s, dem international bekannten Bitterfeld-Wolfener Opernsängers Bastian Thomas Kohl mit der Nationalhymne eingeläutet wurde. Bis in den Tiebreak hinein spielten die BiWo’s gegen den USC Braunschweig dieses letzte Match noch aus, den Fünften gar bis in die Verlängerung. Am Ende mussten sich die Bitterfeld-Wolfener hauchdünn 15:17 geschlagen geben. Wie so oft in dieser Saison wieder knapp, ganz knapp.
Dabei waren die Jungs zunächst gut gestartet. Ein 25:23 im ersten Satz ist zwar knapp, aber damit war dieser schon einmal eingetütet. Im zweiten Satz gab es dann eine kleine Überraschung. Noch einmal gab es auf dem Feld ein bekanntes und lange vermisstes Gesicht zu sehen. Paul Eisel, der gegen Anfang der Saison aus gesundheitlichen Gründen seine Bundesligakarriere vorzeitig aufgeben musste, stand gegen Mitte noch einmal kurz auf dem Feld, um sein Team ein letztes Mal zu unterstützen. Ein bewegender Moment für die Zuschauer in der Halle und an den Livestream-Bildschirmen, auch wenn es nur für einen einzigen Punkt war. Im Laufe dieses zweiten Satzes begann jedoch die Annahme der BiWo’s zu wackeln, worauf Jorge Munari mit einem Wechsel reagierte und Lukas Pockrandt für Brandon Greenway auf Außen stellte. Auch hier wieder, knappe Kiste aber diesmal falsches Ergebnis. Nun hieß es 1:1 nach Sätzen und nochmal Vollgas für die BiWo’s. Gesagt getan, mit einem 25:23 ging es zum 2:1 Satzvorsprung. Mit dem Seitenwechsel wechselte jedoch auch wieder das Spielglück. Irgendwie fehlt dem noch sehr jungen Team der letzte Funke Konstanz und so ging Satz Nummer vier ging letztlich 22:25 verloren. Ein Tie-Break musste also letztlich die Entscheidung bringen. Die BiWo’s machten es spannend, vielleicht sogar zu spannend. Bis zum 15:17 musste dieser Satz verlängert werden, um eine Spielentscheidung herbeizuführen. Leider bedeutete das für die BiWo’s den Abschied aus der aktuellen Saison mit einem knapp verlorenen 2:3 Spiel und einem Trostpunkt für die Tabelle.
Doch diese Saison gibt dennoch Hoffnung. Es gab viele knappe Spiele zu sehen. Einige davon waren besonders wichtig für das sehr gute Endergebnis, vor allem die gegen starke Teams. Doch andere, von denen man sich gerade gegen augenscheinlich schwächeren Mannschaften Punkte erhofft hatte, gingen knapp verloren. Wenn das junge Team aber wie geplant so weiter zusammenbleibt und reifen kann, sieht es für die Zukunft sehr gut aus. Dass man gerade gegen die starken Teams gut bestehen und auch siegen kann, haben die Jungs bereits bewiesen. Für die kommende Saison gilt es also, Konstanz in die eigentlich leichteren Spiele zu bekommen und diese vor allem auch zu gewinnen. Dies wird die wohl wichtigste Aufgabe des Nachfolgers von Jorge Munari, den Co-Trainer Danilo Mirosavljevic werden.
Für Munari war es das Abschiedsspiel beim VC Bitterfeld-Wolfen. Er hatte seinen 3-Jahresvertrag nicht verlängert um wieder mehr Zeit für seine Familie zu haben. Für Ihn gab es einen gebührenden Abschied in der Bernsteinhalle Friedersdorf. Verabschiedet wurden in der Halle auch zwei weitere verdiente Spieler und Publikumslieblinge der BiWo’s. Moritz Schüller konnte Ende der letzten Saison coronabedingt nicht gebührend verbschiedet werden und Paul Eisel musste in dieser Saison aus gesundheitlichen Gründen sein Bundesligaengagement aufgeben.
Eine Premiere feierte die Ehrung des MVP der Saison. Eine MVP-Wahl ist allgemein bekannt. Der Trainer des gegnerischen Teams wählt den besten Spieler seines Gegenübers. Bei diesem Spiel war das Lukas Pockrandt. Bei der MVP-Wahl der Saison jedoch wählen die Fans in der Halle ihren MVP der Saison. Der erste BiWo-MVP der Saison steht damit fest. Der heißt Julian Hoyer und darf sich über einen Besuch der Oper Salome R. Strauss in der Opera Bastille in Paris mit Bastian Thomas Kohl freuen, Herzlichen Glückwunsch.
Als Dank für die schnelle und unbürokratische Hilfe seitens der Gemeinde Muldestausee, welche die Austragung des Spieltages in der Bernsteinhalle Friedersdorf ermöglichte, spendete der VC Bitterfeld-Wolfen die Einnahmen des Spieltages an die Hilfe ukrainischer Flüchtlinge in der Region. In Vertretung entgegengenommen hat dies, zusammen mit einem Mannschaftsfoto der BiWo’s, die Jugendsozialarbeiterin der Gemeinde Muldestausee, Juliette Wagner.
Somit hat eine turbulente und von den Folgen der Corona-Pandemie und des Ukrainekrieges gezeichnete Saison ein gutes Ende gefunden. Die BiWo’s haben auch diese Aufgabe gemeistert und widmen sich schon der Nächsten, der Saison 2022/23. Wenn sich die Jungen Wilden nun weiter so gut entwickeln, wird diese vielleicht nicht mehr eine so knappe Kiste. Man darf gespannt sein!
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